Doch zurück auf die Erde – genauer gesagt ins oberfränkische Ebermannstadt nördlich von Nürnberg, wo der gebürtige Bremerhavener Christian Vulpescu eine eigene Praxis als Gynäkologe betreibt. Für ihn ist die Astrofotografie ein wunderbarer Ausgleich zum oft hektischen Alltag als Arzt – eine Möglichkeit, entspannt in die Weiten des Universums einzutauchen. Die Komplexität dieses Hobbys fasziniert ihn, so dass er sich Anfang der 2020er Jahre der Herausforderung stellte und mittlerweile zwei Montierungen in seinem Garten aufgebaut hat, um auch bei Belichtungszeiten von mehreren Stunden – manchmal sogar die ganze Nacht hindurch – präzise und anspruchsvolle Aufnahmen zu erzielen.

Als Arzt ist Christian es gewohnt, gewissenhaft, genau und analytisch zu arbeiten – Eigenschaften, die auch für seine Astrofotografie unerlässlich sind. Jeder Schritt, von der genauen Planung bis zur Konzentration, ist für ihn wichtig, um kein Detail zu übersehen und Fehler zu vermeiden, die bei so langen Belichtungszeiten fatale Folgen haben können.

Sein Schwerpunkt ist die Deep-Sky-Fotografie. Besonders fasziniert ihn das Fotografieren von Lichtjahre entfernten Emissionsnebeln, in denen Sterne geboren werden. Eine Geburt – das weiß der sympathische Frauenarzt und Fotograf ganz genau – ist etwas Besonderes. Die enorme Leuchtkraft der jungen Sterne lässt die umgebenden Gase und Staubteilchen in den verschiedensten Farben erstrahlen und offenbart ungeahnte Strukturen. Mit speziellen Filtern, die nur bestimmte Wellenlängen durchlassen, verwandelt er das gewöhnliche Licht in farbenprächtige Kunstwerke – eine Technik, die ihren Ursprung in der analogen Fotografie hat, heute aber mit modernen Mitteln der Bildbearbeitung zu beeindruckenden Ergebnissen führt.

Neben der Sternentstehung widmet sich Christian auch anderen Himmelsphänomenen wie den Überresten von Supernovae, den dramatischen Explosionen besonders großer Sterne. Mit den gleichen fotografischen Methoden entstehen Bilder von abstrakter Schönheit, die das Universum in seiner ganzen Vielfalt präsentieren. Filigrane Strukturen, leuchtende Sternhaufen, dunkle Staubregionen, aber auch ferne Galaxien außerhalb unserer Milchstraße, deren Licht Jahrmillionen braucht, um uns zu erreichen – er zeigt „Welten“, die wir sonst nur aus Science-Fiction-Filmen kennen.

Seine beeindruckenden Aufnahmen werden regelmäßig in astronomischen Kalendern als exzellente Beispiele moderner Astrofotografie präsentiert. Für seine technische Präzision und seine künstlerische Vision wurde Christian in Fachkreisen mehrfach ausgezeichnet.

[ Text 10Fotos ]