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Peter Maasewerd

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Peter Maasewerd, Astrofotograf aus Ascheberg im südlichen Münsterland, hat sich mit seiner außergewöhnlichen Leidenschaft für die Deep-Sky-Fotografie einen Namen gemacht. Der studierte Geologe und Naturwissenschaftler kam zunächst von der Tageslichtfotografie, bevor ihn 2014 die Faszination für den Nachthimmel packte. Mit Ausdauer, Sorgfalt und technischem Geschick gelingt es ihm, auch unter den Herausforderungen von Lichtverschmutzung und eingeschränkten Standorten außergewöhnliche Bilder zu schaffen.

Den Grundstein für seine heutige Arbeit legte er mit einem kleinen Observatorium, das er 2018 auf dem Balkon seines Hauses einrichtete. Diese semiprofessionelle Sternwarte ermöglicht ihm weitgehend automatisierte Aufnahmeprozesse, so dass er sein zeitintensives Hobby mit seinem Beruf vereinbaren kann. „Der Himmel ist voller faszinierender Ereignisse, für die es sich lohnt, nachts wach zu bleiben und zu frieren“, sagt der sympathische Fotograf mit einem Augenzwinkern. Besonders lichtschwache Objekte wie ferne Galaxien, Dunkelnebel oder Supernova-Überreste haben es ihm angetan. Mit schmalbandigen Filtern und sorgfältiger Nachbearbeitung gelingt es Peter, die farbigen Nebelstrukturen aus angeregtem Wasserstoff und Sauerstoff sowie anderen Elementen sichtbar zu machen und den Betrachter in surreal anmutende Welten zu entführen.

Ein Höhepunkt seines Schaffens war die Entdeckung zweier bis dahin unbekannter planetarischer Nebel im Jahr 2022. Der erste, „Hazy Pearl Nebula“ (Maa 1, Markierung in Bild 1), fiel ihm auf, als er einen Supernovaüberrest fotografierte. Nur wenige Wochen später entdeckte er einen weiteren Nebel, den er nach seiner Tochter „Salie’s Nebula“ (Maa 2, Markierung in Bild 2) taufte. Beide Objekte, die nun seinen Namen tragen, wurden nach wissenschaftlicher Überprüfung offiziell anerkannt und in die HASH-Datenbank¹ aufgenommen. Diese Entdeckungen sind ein beeindruckendes Zeugnis seiner Beharrlichkeit und seines analytischen Blicks.

Peters Arbeit basiert auf wissenschaftlicher Neugier und dem Wunsch, Unsichtbares sichtbar zu machen. Dabei nutzt er seine naturwissenschaftliche Ausbildung, um die Prinzipien der Datenerfassung und -verarbeitung optimal auf die Astrofotografie zu übertragen. Trotz der zunehmenden Lichtverschmutzung in seiner Heimatregion bleibt Peter seiner Umgebung treu, um sich den Herausforderungen zu stellen und weiterhin einzigartige Himmelsbilder vom Balkon aus einzufangen. Für die Zukunft plant er aber auch Reisen in die letzten dunklen Regionen Europas, um seine mobile Astrofotografie weiter auszubauen.

Ein weiteres Highlight in seinem Portfolio sind die so genannten „Tempographien“, Kompositionen aus mehreren tausend Einzelbildern. Mit dieser Technik kann er Bewegungsmuster ästhetisch darstellen – eine Methode, die weltweit nur eine Handvoll Fotografen anwenden. Neben der Fotografie gibt Peter sein Wissen auch in Vorträgen und Fachpublikationen weiter, darunter ein demnächst erscheinender Artikel für die renommierte britische Webb Society (04/05 2025), der seine faszinierenden Aufnahmen von Supernova-Überresten vorstellt.

[ Text 10Fotos ]

10Fotos meint: Peter Maasewerds Astrofotografie beeindruckt durch die Verbindung von wissenschaftlicher Präzision und ästhetischer Brillanz. Seine Bilder überschreiten die Grenzen des menschlichen Sehens und laden den Betrachter ein, das Universum aus einer neuen Perspektive zu erleben. Besonders faszinierend ist seine Fähigkeit, selbst unter schwierigen Bedingungen spektakuläre und authentische Ergebnisse zu erzielen. Seine Entdeckungen zeigen, dass auch ein Amateurastronom mit Geduld und Hingabe wichtige Beiträge zur Forschung leisten kann. Peters Arbeit ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Technik, Wissenschaft und Kunst zu einer harmonischen Einheit verschmelzen können. Das ist Astrofotografie auf höchstem Niveau, und dank Peter staunen wir über die Wunder unserer Welt, schauen zu den Sternen auf und bedauern ein wenig, dass wir nicht das sehen, was Peter sieht. So muss Fotografie sein, sie soll inspirieren und zum Träumen anregen.

Weitere Bilder von Peter Maasewerd sind auf AstroBin und Flickr zu finden, wo auch seine Tempographien zu sehen sind.

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¹) Die HASH-Datenbank (Abkürzung für Hong Kong/AAO/Strasbourg H-alpha Planetary Nebula database) ist eine spezialisierte Datenbank, die astronomische Informationen über Planetarische Nebel (PN) enthält. Sie wurde entwickelt, um eine zentrale und umfassende Ressource für die Erforschung dieser Objekte zur Verfügung zu stellen.

Maa 1 "Hazy Pearl Nebula" | Maa 2 "Salie’s Nebula"

Anmerkung zu den Bildern: Diese wurden für 10Fotos minimal im Kontrast angepasst, um optisch brillanter zu wirken. In der Astrofotografie vermeidet man dagegen oft tiefes Schwarz, um dunklen interstellaren Staub und schwach leuchtende Objekte noch erkennen zu können.

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