Gendergerechte Sprache

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10Fotos gendert! Wieso, wenn doch die überwiegende Mehrheit aus Deutschland gegen das Gendern ist und der englischsprachige Teil der Welt diese Schreibweise eher als belustigend und verrückt empfindet? Also wieso?

Zuerst, ich (Jörn Wallenwein, der Autor dieses Artikels) mag das Gendern eigentlich auch nicht besonders. Texte gendergerecht zu formulieren ist teilweise grausam. Also Wieso? Es hat zum einen etwas mit Respekt zu tun. Respekt vor anderen Menschen, vor Menschen, die anders denken. Ein Respekt, der leider auf der ganzen Welt immer seltener wird. Wir wissen ja alle nur „meine“ Meinung ist richtig, der andere liegt falsch. Eine goldene Mitte gibt es nur noch selten. Schwarz oder Weiß, ja oder nein und nichts anderes. So ist das heute und man spürt es jeden Tag aufs Neue.

Ja, vielleicht wird die Sprache, das geschriebene Wort „misshandelt“ – so sagen es zumindest viele Fachleute. Aber ganz ehrlich, wer schon mal eine Rechtschreibreform mitgemacht hat, der lacht über das kleine Gendersternchen oder wie hier über den Doppelpunkt. Ich weine immer noch über das getötete „daß“.

Ich möchte gar nicht auf die Pros und Kontras eingehen – das hier ist eine Fotoplattform und keine politische Webseite. Ausschlaggebend für das Gendern war für mich letztendlich der teilweise blanke Hass von vielen Gender-Gegnern:innen (nein, nicht von allen, aber von einigen) und die 0,0 Toleranz der Extremist:innen sowie der Narzissmus der Querulant:innen. Nur ein Beispiel, da wird in Foren oder in Instagram-Kanälen geschrieben „bald wird das Wort »Papa« verboten werden“ und es gibt Lobeshymnen auf die Verfasser:in und in was für einem schrecklichen Rechtsstaat wir doch leben müssen. Es werden bewusst Unwahrheiten verbreitet und Beleidigungen bejubelt. Die Rechtfertigung dafür ist die gute alte deutsche Sprache, die von vielen der Autor:innen oft nur mangelhaft beherrscht wird.

Leider bleibt es oft nicht nur beim „Genderhass“. Beleidigungen und Beschimpfungen von anders denkenden Menschen und sexuelle Diskriminierung sind in einschlägigen Foren und Social-Media-Kanälen fast schon Normalität. Respekt vor Minderheiten gibt es dort – wenn überhaupt – nur ganz wenig.

So handelt nur ein kleiner – leider aber ein immer lauter werdender – Teil der Bevölkerung, aber dennoch oder gerade deshalb bezieht 10Fotos hier Stellung und zeigt durch das Gendern RESPEKT vor allen Menschen, egal welche sexuelle Orientierung sie haben, egal welche Hautfarbe sie haben, egal welchen Glauben sie haben, egal welche Meinung sie zur Gendersprache haben.

Danke fürs Lesen und hoffentlich für dein Verständnis, wenn der eine oder andere Text den einen oder anderen Doppelpunkt (zu viel) hat.