Ulla Moswald
Schon früh spielte die Kamera im Leben von Ulla Moswald eine Rolle – damals noch die analoge Canon AE-1 ihrer Mutter. Doch wie so oft sind es verschlungene Wege, die zur wahren Leidenschaft führen. Aufgewachsen im Ruhrgebiet und nach vielen Jahren in Berlin lebt die Fotografin heute in der Gemeinde Tating auf der nordfriesischen Halbinsel Eiderstedt. Zwischen Watt und Wolken, Gezeiten und Gischt hat sie ihre künstlerische Heimat gefunden. Und die perfekte Bühne für eine Fotografie, die von Licht, Weite und Atmosphäre lebt.
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Ulla ist eine Suchende. Sie sucht nicht einfach nach schönen Landschaften – sie sucht nach Stimmungen, nach leuchtenden Farben kurz vor Sonnenaufgang, nach Nebelbänken im Morgengrauen und stillen Momenten, wenn sich das Tageslicht verabschiedet. Diese Faszination für das Besondere der Tagesrandzeiten zieht sich wie ein roter Faden durch ihr Werk. Kaum ein Bild entsteht um die Mittagsstunde, kaum ein Himmel ist langweilig blau. Stattdessen dominieren dramatische Wolken, zarte Farbübergänge, harmonische Kontraste – immer sorgfältig komponiert und technisch präzise umgesetzt.
Im Mittelpunkt stehen oft klassische Themen der Landschafts- und Architekturfotografie: Küsten, Leuchttürme, Berge, urbane Szenerien mit Wasser – Orte, die durch ihre Struktur, ihre Geschichte oder ihre Lage eine besondere Spannung erzeugen. Doch Ulla interessiert nicht das reine Motiv, sondern das, was es in einem bestimmten Moment ausstrahlt. Ihre Bilder laden zum Verweilen, zum genaueren Hinsehen ein. Dabei spielt die sorgfältige Nachbearbeitung eine wichtige Rolle: Farben werden betont, Lichtstimmungen verstärkt – nie übertrieben, aber mit klarer Handschrift.
Es überrascht nicht, dass ihre fotografischen Reisen sie weit über die Küsten Schleswig-Holsteins hinaus führen. Inseln wie Madeira, Island oder die Lofoten, alpine Landschaften, die französische Atlantikküste oder die dänische Nordsee – mit wachem Blick erkundet Ulla unterschiedlichste Landschaften, ohne dabei den Bezug zu ihrem eigenen Stil zu verlieren. Ihre Bildsprache bleibt konsequent: ruhig, intensiv, atmosphärisch dicht.
Bei aller Leidenschaft für die Ferne ist Eiderstedt ihr Anker. Hier und in der näheren Umgebung entstehen viele ihrer Arbeiten – und hier sind ihre Fotografien längst fester Bestandteil der regionalen Kulturlandschaft: als Dauerausstellung im Tatinger „Schweizer Haus“, in Ferienwohnungen und Praxen, in Kalendern oder als Werbemotive der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein. Ihre Bilder sind mehr als schöne Ansichten, sie zeigen ein tiefes Verständnis für den Charakter eines Ortes – und die Geduld, ihn im perfekten Moment festzuhalten. Diese besondere Ausdruckskraft wurde 2024 mit einer Goldmedaille beim renommierten Wettbewerb des Deutschen Verbands für Fotografie (DVF) zum Thema „Stille“ belohnt – eine Anerkennung, die ihre Position in der zeitgenössischen Fotografie eindrucksvoll bestätigt.
[ Text 10Fotos ]
10Fotos meint: Ulla Moswald begeistert mit einer Fotografie, die auf den ersten Blick ruhig und still wirkt – und auf den zweiten Blick umso kraftvoller spricht. Ihre Aufnahmen verbinden technische Präzision mit emotionaler Tiefe. Es sind keine zufälligen Schnappschüsse, sondern sorgfältig komponierte Bilder, die das Außergewöhnliche im vermeintlich Bekannten suchen: ein Leuchten am Horizont, ein Lichtreflex auf dem Wasser, ein dramatisch ziehender Himmel. Sie fotografiert nicht nur, was sie sieht – sie zeigt, was sie fühlt. Und genau das macht ihre Bilder so einzigartig, so zeitlos, so besonders. Wir sind mehr als begeistert von Ullas grandiosen und stimmungsvollen Fotografien, von ihren wunderbaren Kunstwerken.
Weitere Bilder und Informationen zu Ulla Moswald gibt es auf ihrer Webseite www.ulla-moswald.de, Instagram, Facebook und in der Fotocommunity.
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