Seine Arbeiten aus diesem Projekt zeichnen sich durch eine klare, reduzierte Bildsprache aus, die überwiegend in Schwarz-Weiß umgesetzt ist. Durch den gezielten Einsatz ungewöhnlicher Perspektiven und die bewusste Konzentration auf das Wesentliche verstärkt André die emotionale Wirkung seiner Aufnahmen. Die Fotografien fangen sowohl den dynamischen als auch den ruhigen Charakter des Landlebens ein – von sorgfältig geplanten Motiven, bei denen er seinen „gemütlichen Models“ genügend Zeit lässt, bis hin zu spontanen Momenten, die das Wesen der Tiere eindrucksvoll widerspiegeln. Das Ergebnis sind Bilder von seltener emotionaler Tiefe und einer Atmosphäre, die berührt und unverfälscht ist.

Heute arbeitet André wieder als freier Fotograf in Berlin, spezialisiert auf Presse- und Eventfotografie, Reportagen, Architekturfotografie und vieles mehr. Die Zeit auf dem Bauernhof hat ihm neue, frische Perspektiven eröffnet und seinen Blick für das Emotionale weiter geschärft. Nach diesen Erfahrungen entstanden weitere freie Arbeiten, die nicht weniger kreativ und spannend sind, denn seine Bilder sind kein Mainstream. Er zeigt das Besondere auf besondere Weise: ehrlich und ungeschönt. Nicht nur die glänzenden Seiten unserer Welt, sondern auch ihre Ecken und Kanten. Authentisch und mitten aus dem Leben gegriffen. Trotz des künstlerischen Ausdrucks bleibt der natürliche Charakter seiner Aufnahmen erhalten.

Im Laufe der Jahre hat André Wagenzik auch hochwertige Fotobücher in limitierter Auflage veröffentlicht, wie „Allerleirauh“, „Son Serra de Marina“, „Venedig“ und „Unterwegs“. Diese Bildbände, gedruckt auf bestem Fotopapier, unterstreichen den künstlerischen Anspruch seiner Arbeiten und vermitteln einen bleibenden Wert, der über den reinen Bildinhalt hinausgeht.

Ein bedeutendes Projekt, an dem André zwei Jahre lang gearbeitet hat, wird 2025 eine besondere Würdigung erfahren: Vom 08.04. bis 07.05.2025 wird seine große Ausstellung „Staatssicherheitsinhaftierung“ im Paul-Löbe-Haus des Bundestages in Berlin zu sehen sein. Gezeigt werden 100 eindrucksvolle Porträts ehemaliger Häftlinge der Staatssicherheit – eine bewegende Auseinandersetzung mit einem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte. Es ist auch eine Geschichte von Menschen, die nicht in Vergessenheit geraten darf – gerade heute, wo Hass, Feindseligkeit und Intoleranz allgegenwärtig sind und die Grundfesten unserer Demokratie zu erschüttern drohen.

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